Ansprache bei der Übergabe der Petition an OB Würzner am 28.3.2019
Die Pläne der Heidelberger Stadtverwaltung, kurzfristig provisorische Verkehrsmaßnahmen im Handschuhsheimer Feld durchführen zu wollen, haben uns Handschuhsheimer Gärtner schockiert. Der avisierte Park&Ride – Parkplatz mit Shuttlebus hätte langfristige negative Folgen für das gesamte Anbaugebiet.
Deshalb startete die Gärtnervereinigung Heidelberg-Handschuhsheim am 4.2.2019 die Online-Petition mit dem Titel: „Kein Park&Ride mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld“ www.openpetition.de/handschuhsheimerfeld .
Sie richtet sich an den Gemeinderat der Stadt Heidelberg mit der dringenden Bitte, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Feldes zu schützen und den Verlust weiterer Ackerflächen zu verhindern.
Die Petition hat sofort große Unterstützung im Stadtteil gefunden, bei den Feldvereinen: Obst- und Gartenbauverein, Feldkultur und Kreisbauernverband sowie beim Stadtteilverein und der Interessengemeinschaft Handschuhsheim. Zuspruch gab es aber auch in der ganzen Stadt und den umliegenden Gemeinden.
In Hunderten von Kommentaren wird der vielfältige Nutzen des Handschuhsheimer Feldes für die Bevölkerung dargelegt.
Die regionale Nahrungsmittelversorgung, die Bedeutung als Naherholungsgebiet, die positive Wirkung auf das Stadtklima und der Wunsch nach Bewahrung dieser einzigartigen Kulturlandschaft werden häufig genannt.
Für viele ist das Handschuhsheimer Feld ein wertvolles Stück Heimat. Es gehört zu Handschuhsheim wie die Tiefburg, der alte Ortskern und der Wald.
In Anbetracht des Klimawandels sind die Forderungen nach Klimaschutz, Bodenschutz und umweltverträglicher Mobilität unüberhörbar.
In der Sitzung der Bezirksbeiräte Handschuhsheim, Neuenheim und Bergheim am 5.2.2019 wurde der Park&Ride-Parkplatz mit Shuttlebus mit breiter Mehrheit abgelehnt. Dies war ein Tag nach dem Start der Petition. Dennoch haben fast 4000 Menschen unsere Petition unterschrieben.
Das ist ein Votum gegen Park&Ride mit Shuttlebus, aber vor allem ein eindeutiges Votum für den Schutz des Handschuhsheimer Feldes vor weiterer Beschneidung und Zerschneidung durch straßenbauliche Maßnahmen.
Mit ihren Kommentaren haben die Bürger dem Handschuhsheimer Feld eine Stimme, ihre Stimme gegeben.
Im anstehenden Kommunalwahlkampf wird die Öffentlichkeit verfolgen, wie sich die verschiedenen Parteien zum Erhalt des Handschuhsheimer Feldes positionieren. Die Haltung der Parteien gegenüber kurzfristigen verkehrlichen Maßnahmen und langfristigen Planungen wie sie im Masterplan Neuenheimer Feld erarbeitet werden, wird sich hoffentlich an nachhaltigen und ökologischen Gesichtspunkten orientieren.
Heidelberg ist ein Vorbild in Sachen Klimaschutz und wurde vor kurzem mit dem Umweltpreis „Goldener Baum“ der Stiftung für Ökologie und Demokratie ausgezeichnet. Für eine ressourcenschonende Stadtentwicklung sollte der Schutz fruchtbaren Ackerlandes und klimarelevanter Flächen selbstverständlich sein.
Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Stadtverwaltung auf, das Handschuhsheimer Feld in die kommunalen Klimaschutzziele einzubeziehen und in ihren Entscheidungen dessen vielfältigen Nutzen für die Gesamtstadt zu respektieren.
Ein blühender Kirschbaum ist das Symbol für das Handschuhsheimer Feld und unseren Wunsch, dieses zu erhalten.
Wir hoffen, dass dieses Bild Sie stets an die Besonderheit des Feldes erinnert und Sie ermutigt, es auch gegenüber starken Gegnern zu verteidigen!